Während der in der Ukraine wütende Krieg nicht nur Menschenleben, sondern auch wertvolle Naturlebensräume vernichtet, treffen die Folgen darüber hinaus auch Naturschutzbemühungen in weiten Teilen Europas. Damit nicht genug, schon die vorangegangene Pandemie ist nicht spurlos an Biotopen, Schutzgebieten und Naturräumen vorübergegangen.
Von Dr. Gerold Dobler
Würden wir die Landwirtschaft hierzuland noch weiter intensivieren, sind die Zerstörung wertvoller Lebensräume und mehr Grundwasserbelastung durch Gifteinsatz die Folgen. Grüne Minister hebeln zudem Artenschutzgesetze zu Gunsten des Klimaschutz aus, was dazu geführt hat, dass aus Protest gegen die Naturschutzpolitik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der Grünen-Kreischef Rainer Borcherding in dessen Wahlkreis zurückgetreten ist: „Das neue von Grünen eingebrachte Gesetzespaket enthält eine Reihe von Einschnitten in den Naturschutz“, schrieb der in Schleswig-Holstein im Wattenmeerschutz aktive Borcherding in seiner Rücktrittserklärung. So würden gefährdete Vogelarten wie Schwarzstorch und Großtrappe im Gesetz bewusst ignoriert, obwohl sie europaweit gesetzlich geschützt seien. Zudem werde so gut wie ausgeschlossen, landwirtschaftliche Flächen für Artenhilfsprogramme zu erwerben. Und: „Kleinste Wasserkraftwerke an Flüssen, die nur minimal Strom erzeugen, aber maximal den Fluss schädigen, werden entgegen EU-Recht weiter subventioniert.“
Ansturm auf Schutzgebiete
Aus dieser Verlautbarung wird der Ernst der Lage für unsere akut gefährdeten Vogelarten evident. Es besteht die Gefahr, dass der äußerst dringende Artenschutz im Verlauf von Kriegen, Krisen und schlecht umgesetztem Klimaschutz aufgerieben und zugrunde gerichtet wird. Denn die voran gegangene Pandemie hat dem Artenschutz bereits schweren Schaden zugefügt. Wir müssen feststellen, dass viele Naturschutzgebiete einem rücksichtslosen Ansturm infolge der internationalen Reisebeschränkungen ausgesetzt waren.
„Kleinste Wasserkraftwerke an Flüssen, die nur minimal Strom erzeugen, aber maximal den Fluss schädigen, werden entgegen EU-Recht weiter subventioniert.“
Rainer Borcherding (Grüne)
Selbst kleine Naturschutzgebiete wurden sprichwörtlich „überrollt“, nicht nur von den Menschen selbst sondern auch von ihrer tierischen Gefolgschaft. Bereits 2020 verbucht die Organisation Peta eine um 1,6 Millionen gestiegene Zahl von Katzen und Hunden in deutschen Haushalten. Die geringe Anzahl an eingesetzten Naturschutzwarten mit in der Praxis unzureichenden Befugnissen, waren dahernicht ansatzweise dazu in der Lage, die in die Schutzgebiete einfallende und immer noch einfallende Spaßgesellschaft zurückzuhalten, da in vielen Fällen auch keine polizeiliche Unterstützung – meist aus Kapazitätsgründen – vor Ort bereitgestellt wurde.