Nächtliche Mäusejäger – Waldohreulen

In Deutschland ziehen regelmäßig neun Eulenarten ihren Nachwuchs groß. Einige von ihnen sind durch Lebensraumzerstörung sehr selten geworden, wie die auf Feuchtwiesen und Moore angewiesene Sumpfohreule. Die Waldohreule ist jedoch erfreulicherweise noch weit
verbreitet. Schätzungsweise leben in Deutschland etwa 32.000 Paare dieser nachtaktiven Eule.

Text und Fotos von Dagmar Growe-Lodzig und Reinhard Lodzig

Nach dem Aussterben der Saurier vor rund 66 Millionen Jahren entwickelten sich die Säugetiere aus ihrem Nischendasein. Zu dieser Zeit gab es bereits die ersten Eulen. Die ältesten Fossilien aus Nordamerika sind 50 Millionen Jahre alt, aber auch in Europa hat man 24 Millionen Jahre alte Versteinerungen gefunden. Das Erfolgsmodell Eule ist demnach unvorstellbar alt, verglichen mit den ersten Menschen, deren Alter auf etwa fünf Millionen Jahre geschätzt wird. Der moderne Mensch lebt gerade einmal 300.000 Jahre auf der Erde.

Die Waldohreule hat etwas entdeckt und beobachtet konzentriert den Untergrund.
Im Flug kann die Waldohreule durch Baumkronen oder dichtes Stangenholz reaktionsschnell manövrieren.

Weit verbreitet

Die Waldohreule ist in fünf Unterarten fast weltweit verbreitet: von Großbritannien und Irland quer durch Eurasien bis nach Japan und Sachalin. In Afrika kommt sie im Atlasgebirge, den Bergwäldern Äthiopiens sowie auf den Azoren und den Kanaren vor. Auch in Nordamerika ist die Waldohreule heimisch.
Der Name suggeriert, dass die Eulenart in Wäldern lebt, das tut sie auch, allerdings nur in den Randbereichen, an Waldlichtungen und in Feldgehölzen. Zum Jagen braucht sie offenes Gelände mit niedriger Vegetation. Positiv für ein gutes Nahrungsangebot sind Flächen mit Dauergrünland, auf denen sich gute Feldmausbestände entwickeln können.

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