19. Stunde der Gartenvögel

Seit Jahren nehmen die Türkentauben in Städten und Dörfern zu. Foto: lues01 / Stock.Adobe.com

Text: Stefan Bosch

Zum 19. Mal haben Menschen in Deutschland am Muttertagswochenende 2023 Gartenvögel gezählt. Die Ergebnisse zeigen, wie das Klima und das aktuelle Wetter die Ergebnisse beeinflussen: Profiteure des Klimawandels werden häufiger, von Fluginsekten abhängige Arten seltener gemeldet.

Diesmal legten der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partnerverband, der LBV, bei der Auswertung den Fokus auch auf die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern. So nehmen zum Beispiel seit Jahren die Sichtungen der kleinen, schlanken Türkentaube mit dem eingängigen dreisilbigen Ruf kontinuierlich zu. Im Durchschnitt ist inzwischen in jedem zweiten Garten eine Türkentaube zu ­Hause. Der NABU führt diese Entwicklung auf die deutlich milderen Winter und das im Vergleich zur Agrarlandschaft bessere Nahrungsangebot in den Siedlungen zurück. Die aus Asien zugewanderte Art hat sich in Europa zunehmend nach Norden ausgebreitet. Sofern in Gärten und Parks Bäume und Büsche für den Nestbau vorhanden sind, brütet sie dort ebenso regelmäßig wie die größere Ringeltaube, die als ursprünglicher Waldbewohner seit Jahren mit über einem Vogel

Die Nachtigall wurde häufiger als 2021 gemeldet. Foto: Rein / stock.adobe.com

Spatz weiter Nummer 1
Der Haussperling hat erneut Platz 1 mit über fünf Spatzen je Garten belegt, gefolgt von der Amsel, die in 95 Prozent aller Gärten anwesend ist. Ihr folgen in absteigender Reihenfolge die Kohlmeise, der Star, die Blaumeise, der Feldsperling, die Elster, die Ringeltaube, der Mauersegler und das Rotkehlchen. Erfreulich zugelegt haben gegenüber der Zählung des Vorjahres verschiedene Finkenarten wie zum Beispiel Stieglitz, Gimpel, Girlitz und Erlenzeisig. Auch der Grünfink verzeichnet ein leichtes Plus, bleibt aber dennoch weiter unter den Werten früherer Zählungen.

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